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Nepal, Kathmandu

Vom sauberen, durchorganisierten Dubai zum chaotischen, dreckigen Kathmandu.

Die Anreise.

Vom sauberen, durchorganisierten Dubai zum chaotischen, dreckigen Kathmandu. Die Anreise.

5:30 Uhr - aufstehen.

5:40 Uhr - Kinder wach.

6:00 Uhr - schnelles Frühstück im Hotel.

6:15 Uhr - Taxi Richtung Flughafen DXB (Dubai). Geplanter Abflug mit Fly Dubai um 8:40 Uhr.

6:45 Uhr - Ankunft Flughafen. 

Check In:  Es ist eine furchtbar lange Schlange am Check In Schalter. Beide Kinder sind munter. Ich müde. Als wir endlich an der Reihe sind, heißt es, dass der Rucksack, (wie von mir befürchtet, von meinem Mann aber vorher ignoriert) eingeschweißt werden müsse. Ein Glück, dass wir uns nicht wieder hinten in der Reihe anstellen müssen. Ich darf am Check In mit den Kindern stehen bleiben. Die Kinder bespaßen die Damen dort, während der Mann los eilt, um das Einschweißen des Rucksacks nachzuholen. Erledigt. Dann die Info, dass der Flieger komplett ausgebucht sei und es nur noch Einzelplätze gebe, wir aber im Flieger die Stewardessen bitten können, uns Sitzplätze in einer Reihe zu organisieren. Na, das wird ein Spaß, wenn der Zweijährige sich zunächst alleine auf einen Sitzplatz setzten soll…

Sicherheitscheck: Irgendetwas stimmt nicht mit dem Pass oder Visum des Kleinsten und ich muss mit ihm noch einmal los in ein extra Büro für einen extra Stempel. Erledigt. 

Boarding: Es fehlt ein Gepäckaufkleber an der Deuter-Stiege. Es muss extra ein Supervisor kommen, um diesen anzubringen. Erledigt.

Der Flug: Endlich im Flieger spreche ich direkt eine Flugbegleiterin beim Einstieg an, welche mir sagt, dass Sie uns bzgl. der Plätze nicht helfen könne und wir uns alle zunächst auf die vorgesehenen Plätze setzen sollen. Ernsthaft? Zum Glück regelt Dirk das Ganze und wir sitzen direkt alle zusammen in einer Reihe. Der Flieger hat 30 Minuten Verspätung. Wie beim Frühstück in Dubai, ist es auch im ausgebuchten Flieger laut und wuselig. Irgendwie stressig. Und prompt dreht Keke auf und kreischt immer wieder auf. Wenn er ruhig ist, weint das Kind in der Nachbarreihe. Ein sehr entspannter Flug für vier Stunden - nicht.

Zwischendurch muss ich Peter wickeln. Also auf mit dem jungen Mann auf das herrlich kleine Klo im Flieger. Es gibt bessere Plätze zum Windeln wechseln. Der Wickeltisch ist viel zu klein, so dass ich beschließe ihn aufs WC zu stellen und die Windel im stehen zu wechseln. Es ist asiatisch „sauber“ und ich hoffe, mich möglichst wenig abstützen zu müssen. Als ich den Wickeltisch wieder hochklappe, schmunzle ich über die Aufkleber, die zeigen, dass man sitzend pinkeln und sich nicht auf die Klobrille stellen soll. Der WC-Deckel ist oben und es sind mehrere Schuhabdrücke auf der Klobrille zu sehen. Herrlich. Andere Länder andere Sitten. Zum Glück habe ich mehrere Packungen Desinfektionstücher dabei.

In Kathmandu gelandet merken wir direkt, hier werden unsere Kinder nicht nur angestrahlt, nein, man möchte sie auf den Arm nehmen, Fotos mit ihnen machen. Berührungsängste gibt es keine. Visa ausfüllen, bezahlen, Fotos machen - für das Visum. Zum Glück ist es recht leer. Peter kann rumrennen und die Mädels vom Flughafen Personal passen liebend gerne auf. Im Gegenzug dürfen sie unsere Söhne auf den Arm nehmen und Fotos machen. 

Vom Flughafen zum Hotel: Unser Hotel, das Moonlight Hotel, hat uns einen Fahrer geschickt. Keine Kindersitze und als Peter sich anschnallen möchte, heißt es direkt, dass man das hier nicht müsse. Keine Anschnallpflicht. Für eine Strecke von 5 km benötigen wir eine Stunde. Diese ist spannend. Es gibt keine Ampeln, keinen Kreisverkehr und es wird so gefahren, wie es der Platz zulässt. Sprich, es wird nicht nur die eigene Fahrspur, sondern auch die Gegenfahrbahn genutzt. Während unsereins auf einer Landstraße dreimal überlegt, ob man ein Überholmanöver startet, weil einem in der Ferne ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn entgegenkommt, wird hier einfach gefahren, wenn man meint das eigene Auto passt noch zwischen das zu überholende und das entgegenkommende Auto. Fehleinschätzung? Es gibt ja eine Hupe und im Notfall eine Bremse. So passiert es auch, dass die entgegenkommenden Motorräder links und rechts an einem vorbei fahren. Auf diese Weise irritiert einen der Linksverkehr für den Anfang nicht ganz so extrem. An einigen Kreuzungen stehen dann doch hin und wieder Polizisten, die den Verkehr regeln. Der Hinweis dafür ist ein Nicht-Hupen-Schild. Wir fühlen uns an Marrakesch erinnert. Dirk schaut nicht besonders positiv gestimmt aus. Es ist müde, genervt und überall sieht man Staub und verdammt viel Müll. Es ist nicht seine Welt.

17:00 Uhr - Ankunft im Hotel Moonlight. Unser Guide für die kommenden Tage hat artig seit 15:30 Uhr auf uns gewartet, denn eigentlich wollten wir diesen Nachmittag bereits nutzen, um uns etwas Kathmandu zeigen zu lassen und eine erste Orientierung zu bekommen. Wir werden sowohl von ihm als auch vom Hotelpersonal herzlichst begrüßt. Keke wird mir freudestrahlend abgenommen, damit ich meinen Begrüßungsdrink genießen kann. Dirk darf sich drei Zimmer anschauen und eines daraus auswählen. Die geplante Tour für den Nachmittag wird auf den nächsten Morgen, 9:30 Uhr, verschoben. Wir bestellen uns direkt etwas zum Abendessen. Auch hier wird mir Keke liebend gern abgenommen und ich kann tatsächlich ein warmes Essen genießen.

Unser Zimmer ist in Ordnung. Das Fenster ist nicht dicht, die Tür zum Bad lässt sich schlecht schließen, es gibt keinen Duschvorhang. Es scheint sauber, wir haben ein WC, wie wir es kennen und ein recht großes Bett, in welchem meine drei Männer gerade neben mir liegen und schlafen. Es ist 21:00 Uhr. Es war ein langer Tag und von ausschlafen kann für Morgen auch keine Rede sein. Trotzdem bin ich gespannt, was uns in den kommenden zwei Tagen erwartet. Kathmandu, Hauptstadt Nepals. Eine Stadt vom Hinduismus geprägt und im Einklang mit dem Buddhismus. Ich bin sehr gespannt…